Nachdem das Team mit Hilfe von Yanamaris Tintendrachen schnell beim Hafen angelangt ist, hat es unter dem Auge der Abenddämmerung bald das letzte Schiff des Tages bestiegen. Während sie vom Inselreich langsam wegfahren, tun sich am Himmel bereits die Sterne auf. Das Schlüsselreich wird immer ferner und verschwindet irgendwann gänzlich am Horizont. Der Tag ist ohne Zweifel anstrengend gewesen, selbst Satoshi hat beim Hurrikan einiges abbekommen, aber zum Glück für ihn sind es nur blaue Flecken und Blutergüsse, diese verheilen einfach wieder von selbst. Die anderen hingegen haben einige Kratzer erhalten, wobei Yanamaris Platzwunde schlimmer aussieht, als sie eigentlich ist - ihr ist lediglich noch leicht schwummrig vom Aufprall. Einzig alleine Rika sollte die Wunde in ihrer Schulter zumindest notdürftig versorgen - der dicke Ast wäre beinahe komplett durchgegangen.

Kaum besteigen sie das Schiff und fahren gen Heimat, schaut Rika nochmal zurück zum Schlüsselreich. Was für ein Tag, doch die Primärmission haben sie geschafft. Stolz, holt Rika die Schriftrolle aus der Hüfttasche und betrachtet sie. Während sie die Schriftrolle zwischen ihren Beinen legt, verarztet sie notdürftig ihre Wunde und verstaut dann die Rolle wieder. Manchmal könnte sie sich selbst loben, was für ein Genie sie doch ist.

Satoshi lehnt sich leicht über die Planke des Schiffes und starrt gen Himmel. Seine leichten Verletzungen schmerzen nicht wirklich und so kann er das meiste einfach ignorieren. Nur ein etwas nerviger Bluterguss an seinem rechten Arm zwickt ein wenig. Noch einmal spielt er die Mission in seinem Kopf durch. Er hat dieses mal einige Fehler gemacht. In Team arbeitet Satoshi nicht so effizient wie er er sonst tut. Daran wird er wohl arbeiten müssen. Er denkt kurz an Rika und Yamanari. Die beiden haben sich echt gut geschlagen, entgegen seinen Erwartungen. Ihr Überleben heißt für Satoshi glücklicher weise kaum Papierkram.

Sobald Yanamari und die anderen von ihrem Drachen absteigen, löst er sich in Tinte auf, die mit dem Wind davonfliegt.
Auf dem Schiff setzt sie sich im Schneidersitz an den Hauptmast gelehnt hin und schließt die Augen. Sie fühlt sich jetzt wieder beinahe in Ordnung, trotzdem würde sie die Wunde zu Hause zumindest grundlegend versorgen, um eine schnellstmögliche Heilung zu ermöglichen. Nach einer ganzen Weile steht Yanamari wieder auf und begibt sich zur selben Seite der Reling die auch Satoshi nereits wählte, allerdings lehnt sie sich einige Meter von dem Shinobi entfernt an das dunkle Holz. Vorhin hatte sie das Geschehene nochmal Revue passieren lassen. Verstohlen wirft sie einen kurzen Blick rüber. Er ist ihr durchaus immernoch ein Rätsel, auch wenn sie auf der Mission immerhin etwas über ihn in Erfahrung bringen konnte, woraus sie allerdings trotzdem nicht wirklich schlau wird. Insgesamt war er genau so sorglos wie bei ihrer ersten Begegnung, doch im Kampf hätte sie ihn beinahe nicht wiedererkannt, so ernst wie er plötzlich wurde. Ein weiteres Mal fragt sie sich, wer dieser Kerl eigentlich ist und kneift für einen Moment die Augen zusammen, den Blick wieder auf das wunderschöne, im Abendrot glitzernde Meer gerichtet.
Rika hingegen empfindet sie als ungefähr so wie erwartet. Zwar alles in allem in Ordnung, freundlich und durchaus klug, doch sie wirkt auf Yanamari ein klein wenig zu naiv, außerdem redet die Kunoichi ihrer Meinung nach zu viel, da ist ihr Satoshi nach wie vor lieber.

Er hört schließlich Schritte, die ihn aus seinen Gedanken reißen. Kurz sieht er zur Seite um Yanamari zu erkennen. Er hebt lächelnd die Hand zum Gruß und sieht dann wieder aufs Meer hinaus. Er bemerkt ihren kurzen Blick. Er ist sich sicher dass es jetzt wohl keinen Sinn mehr macht sich über die Mission Gedanken zu machen, er findet es nur wirklich ärgerlich keinen von ihren Angreifern gefangen genommen zu haben. Es wird also an der Zeit wiedermal an seinen Zwischenmenschlichen Beziehungen zu arbeiten, denkt sich Satoshi. Er sieht ebenfalls kurz zu Yanamari. Er weiß nicht genau warum, doch weckt die Kuroshiro sein Interesse. Sie ist geheimnisvoller als Rika und nicht ganz so aufgeschlossen. Ob sie wie er etwas zu verbergen hat? Er wendet also den Kopf zu ihr und spricht. "Kuroshiro-san, wie geht es deinem Kopf?", sagt er sanft lächelnd und geht etwas auf sie zu um sich in ihrer Nähe an die Wand zu lehnen. Er mustert sie kurz eingehend und sieht dann aufs Meer hinaus. Satoshi hofft dass er heute nicht zu viel von seinem Wahren "Ich" hat durchschimmern lassen...doch im Eifer des Gefechts fällt es ihm immer noch schwer seine Fassade am Leben zu erhalten. "Es ist schon erstaunlich nicht wahr? In der einen Minute kämpft man um nicht zu sterben und in der nächsten steht man hier Seelen ruhig und starrt aufs Meer hinaus...als wäre nichts passiert"

Den Kopf leicht zu Satoshi gedreht, antwortet die Kunoichi mit einem leichten Lächeln im Gesicht, dass es schon besser sei und kaum noch wehtäte. Rika hingegen hat es schlimmer erwischt, fügt sie im Stillen hinzu und schaut für einen Augenblick kurz zur Blondine. Im Gegensatz zu ihrer Platzwunde, die nun lediglich bei Berührung schmerzt, ist Rikas Verletzung deutlich ernster.
Als der Schwarzhaarige weiterspricht, wird Yanamari im Bezug auf seine Worte ein wenig nachdenklich und fällt für einige Momente in Schweigen. Als Shinobi kann man sich nie wirklich sicher sein, nicht gleich oder im nächsten Kampf sein Leben zu lassen zu müssen. Ihre und Rikas Verletzungen sind ein Beweis dafür. Haben sie sich im Kampf doch sicher gewogen, wurden sie unerwartet und plötzlich von den Füßen gerissen und in Folge dessen stark verletzt. Das Schiff gibt knarrende Laute von sich und stetigt schwappen Wellen gegen den Bug. ''Wie wahr'', erwiedert sie schließlich und richtet den Blick wieder nach vorn auf das kühle Nass unter ihr.

"Das freut mich...", gibt Satoshi zurück, als sie sagt dass es ihr gut geht. Er sieht nun kurz über die Schulter zu Rika. "Soll ich dir beim Verarzten helfen oder kommst du allein zurecht? Ist es schon besser?", fragt er wieder mit leicht besorgter und lauter stimme damit sie ihn hören kann. Dann wendet er seinen Blick wieder aufs Wasser. "Nunja, man muss einfach vor sich hinleben nicht wahr?", sagt er lachend und wendet sich wieder Yanamari zu. "Das Leben als Shinobi ist zu kurz, um es nicht zu genießen", er verschenkt die Arme hinter dem Kopf und wirkt glücklich wie eh und jeh. Innerlich flucht er jedoch immernoch über den Trupp der sie davon abgehalten hat an weitere Informationen zu kommen. Eigentlich dachte er er habe damit abgeschlossen, aber gerade kommen die Bilder dieser Idioten wieder in seinem Kopf hoch. Satoshi wird sich schon noch einen dieser Kiri-Nins schnappen...nur der Hokage muss einverstanden sein und schon kann er wieder los.

Während Rika sich mehr schlecht als Recht mit einer Hand und Kinn versucht zu verarzten, weil die Wunde immer noch blutet, schaut sie immer mal kurz zu Yanamari-san und Satoshi-san. Beide könnten gut zueinander passen, beide sind verschwiegen, leben hinter einer Fassade, doch alleine schon, dass sich Yanamari zu Satoshi setzt, könnte etwas bedeuten. Entweder hat sie Interesse an Satoshi oder sie bevorzugt als Gesprächpartner ihn eher als Rika. Doch ist es ihr zu verübeln? Sie selbst ist kein Plappermaul wie die Kunoichi. "Äh... ich .. kriegs hin..", meint Rika nur ächzend und legt sich einen Druckverband. Ab und an schmerzt die Schulter immer noch. Sobald sie in Konoha ist, würde sie zum Krankenhaus gehen und sich verarzten lassen. "Nichts.. was mich umbringen könnte..", mosert sie dann noch hinzu und zeigt nur, wie ach so stolz sie doch ist.

Satoshi sieht etwas besorgt als Rika ablehnt. "Naja wie du meinst...", lässt er schließlich verlauten. Umbringen...ja das ist gerade das Stichwort in Satoshis Kopf, er denkt kurz darüber nach ob die beiden Kiri-Nins wohl noch lange überleben würden. Nun selbst wenn man sie vor dem Tod bewahren sollte, werden sie Folgeschäden davon tragen. Das erleichtert Satoshi die Sache nur, wenn seine Mission denn angenommen wird. "Wenn es zu sehr weh tut kann ich einen Teil deines Körpers betäuben wenn du willst, dann wirst du aber die restliche Fahrt über schlafen müssen.", dabei sieht er sie aus seinem Augenwinkel an. Schließlich wendet er sich wieder dem Meer zu und wartet auf eine Reaktion Yanamaris.

Yanamari stimmt Satoshi zu, das Leben ist tatsächlich nicht zu verschwenden, doch sie äußert sich nicht dazu. Sie bleibt ungerührt stehen. Mittlerweile ist die Sonne komplett untergegangen, bemerkt sie. Auf der Wasseroberfläche spiegelte sich der Vollmond, der die Umgebung mit seinem pfahlen Licht in einen silbernen Schein hüllt und das Meer beinahe magisch aussehen lässt. Immerhin gibt es ein paar Öllampen auf dem Schiff, sodass auf dem Deck noch alles gut zu erkennen ist. Auch als Rika Satoshis Hilfe abweist, bleibt sie tatenlos, lediglich ihre Mundwinkel heben sich zu einem augenblicklichem Schmunzeln. Die Blondine gibt sich recht tough. Etwas anderes hat Yanamari allerdings auch nicht von ihr erwartet, immerhin ist sie eine Jou-nin, soviel sie weiß. Genauso wie Satoshi und sie.

"Hehehehe..", lacht Rika etwas verkniffen und doch amüsiert. "Betäuben? Nein danke! Nachher bin ich son Gemüse wie die Kirinins.", doch trotzdem muss sie schmunzeln, als Satoshi ein weiteres mal seine Hilfe anbietet. Endlich sitzt der Verband, zumindest hofft sie das, bis sie endlich in Konoha ankommt. Seufzend, lässt sie sich am Gelände der Schiffsspitze anlehnen und sitzt da so entspannt entgegen, dass sie fast zerfließen könnte, so entspannt ist es grad. Ganz nach der Devise, bloß nicht bewegen, sonst schmerzt die Wunde wieder.

Satoshi lacht leise nach Rikas Kommentar. "War ja nur ein Angebot", sagt er kurz darauf und starrt nun zum Mond. Die starke Seite die Rika hier präsentiert...Satoshi ist sich nicht sicher ob sie Fassade oder echt ist, bald schweifen also seine Gedanken wieder ab. Die Nacht ist herein gebrochen...Satoshi liebt die Nacht. Die Stille, das schwache Mondlicht und die taktischen Möglichkeiten eines Überraschungsangriffes gehören zu seinen lieblings Vorzügen der Nacht. Er stellt fest das eigentlich alle seine Interessen nur mit seiner Aufgabe als ANBU zu tun haben. Nun das stört ihn nicht weiter und so spielt er weiter den fröhlichen Satoshi. Sein Blick folgt kurz noch Rika, die wohl einen sehr gemütlichen Platz gefunden hat. Dann starrt er wieder zum Mond. "Wie lange dauert es wohl noch bis wir Konoha erreichen?", frägt er leise.

Hoffentlich sind wir nicht länger unterwegs als auf der Hinreise, denkt Yanamari sich, nach wie vor auf das dunkle, schier endlos scheinende Meer blickend. Um sich etwas zu beschäftigen, lässt die Kunoichi einen kleinen Feuerball über ihrer Handfläche entflammen, mit dem sie ein wenig rumspielt und versucht, seine Form zu verändern, indem sie weitere kleine Mengen Chakra hineinleitet, bis sie schließlich einfach nur in die Flammen blickt. Für nichts in der Welt würde sie ihre Affinität für das Feuerelement eintauschen. Sie liebt es, den knisternden Flammen beim Züngeln und Tanzen zuzuschauen. Es ist immer wieder ein mystischer Anblick, gerade bei Dunkelheit, wenn sich die wahre Schönheit des Feuers zeigt.
Wahrscheinlich würden die anderen gleich, spätestens in etwa einer Stunde, schlafen gehen, überlegt Yanamari. Vielleicht aber auch nicht. Sie kann es nicht wirklich einschätzen, dafür kennt sie Satoshi und Rika noch nicht lang genug. Möglicherweise sind beide, oder zumindest einer der beiden, eine Nachteule und würde mit ihr noch etwas länger wach bleiben.. Vielleicht sollte sie sich selbst auch früher zu Bett legen? Sie weiß noch nicht so recht.

Satoshi sieht zu der Flamme die Yanamari erstellt hat. Kurz verliert er sich wieder in Gedanken als er in das Feuer starrt, welches Yamanari in sein Licht taucht. Als er wieder zu sich kommt bewegt er die Hand leicht und ein leichter Windstoß lässt die Flammen kurz einen Tick höher züngeln und umher tanzen. Er lächelt sie an. "Du scheinst Feuer zu mögen", sagt er leise und folgt ihrem Blick.

Durch die unerwartete Bewegung der Flamme in ihrer Hand erschreckt sich Yanamari und sie verliert für einen kurzen Moment die Kontrolle über das Feuer. ''Ja'', haucht sie ebenfalls lächelnd zurük, sobald sie die Kontrolle wiedererlangt hat. Sie neigt ihren Kopf zu ihm und schaut ihm direkt in die roten Augen.
Wer bist du?, fragt sie ein weiteres Mal, doch sie spricht die Worte nicht aus.
Das Feuer spiegelt sich in seinen roten Augen. Es sieht wirklich.. schön aus. Perfekt, um sich darin zu verlieren. Yanamari muss mehrmals blinzeln, um nicht wirklich dem roten Schimmer seiner Augen zu verfallen.
Hastig dreht sie den Kopf wieder weg und beißt sich verlegen auf die Lippe. Was ist nur los mit ihr? Normalerweise würde ihr soetwas nie passieren. Ihre Wangen verfärben sich leicht rötlich. Sie hat doch völlig andere Prioritäten als sowas! Eilig lässt sie die Flamme in ihrer Hand erlöschen und legt ihre zusammengeballten Fäuste auf die dunkle Reling. Im Stillen hoffte sie, dass Satoshi ihre Verlegenheit zumindest nicht als solche erkennt und sie für etwas anderes abtut, da sie nicht davon ausgeht, dass er überhaupt nichts bemerkt.

Sein Lächeln bleibt unverändert freundlich, als sie ihm ihre Antwort zu haucht. Schon sieht sie ihm in die Augen. Er erwidert ihren Blick. Ihm fallen ihre dunkelgrünen Augen auf auch diese spiegeln das Feuer wieder. Im Gegensatz zu ihr blinzelt Satoshi nicht und bleibt an ihren Augen hängen, als ob er versuchen wollte ihr inneres zu ergründen. Menschen mit Gefühlen würden einen solchen Moment wohl als "schön" empfinden. Selbst Satoshi fühlt eine kurz aufflammende Verbundenheit zu dieser Frau, die er sich nicht erklären kann, doch wird diese nur leicht erkennbar. Bevor er es schafft seinen Blick abzuwenden, schafft Yanamari es. Satoshi ist in gewisser weiße erleichtert, ihr war nicht wirklich gut in solchen "menschlichen" Dingen...aber anscheinend scheinen noch genug nicht verdrängte Gefühle in ihm zu sein, sodass er kurz den Blick nicht abwenden konnte. Er muss wohl konsequenter mit sich sein! Jedlliche menschliche Regung will er abstellen um letztendlich die perfekte Kriegsmaschine für Konoha zu werden. Eigendlich dachte er, dass er es bereits geschafft hat...doch ist dem wohl nicht so.

Als sie sich auf die Lippe beißt sieht er schnell aufs Wasser. Er wartet 2 Minuten und schielt immer wieder kurz zu ihr hinüber. Er meint einen leichten rotschimmer in ihrem Gesicht zu erkennen, doch sagt er nichts. "Ohne die Flamme ist es wirklich dunkel hier...", gibt er kurz von sich. Er ist wieder locker und gefasst wie zuvor und wendet sich wieder zu ihr.

Er hatte ihren Blick tatsächlich.. erwiedert.. Sein intensiver Blick löste einen Stromstoß in ihr aus, der durch ihren gesamten Körper fuhr. Yanamari ballt die Fäuste noch fester zusammen, wäre es heller, würde man sehen wie weiß ihre Knöchel sind.
Eigentlich war das eben garnicht so schlecht, findet sie. Eigentlich sogar ziemlich.. Nein!, ermahnt sie sich. Sie würde sich nicht von solchen Gefühlen zu Dingen verleiten lassen, welche sie später wahrscheinlich bereuen würde. ..Doch würde sie es wirklich bereuen? Stop!, ermahnt sie sich erneut. Wie schaffte dieser Kerl es, sie dermaßen zu verunsichern und durcheinanderzubringen? Er war immerhin nur irgendein Shinobi ..nicht wahr?
Einige Zeit traut sie sich nicht, rüber zu schauen, sieht dann allerdings aus dem Augenwinkel, dass er sie immernoch anschaut. Ihr Verlangen, sich zu ihm zu drehen, ist groß, doch sie widersteht und hält den Kopf zur Dunkelheit vor sich gerichtet. Diese Dunkelheit gibt ihr in diesem Moment den benötigten Schutz, um sich nicht völlig hilflos zu fühlen, ihre Mimik sollte ohne eine entsprechende Lichtquelle wesentlich schwieriger zu lesen sein - so die Theorie. Doch sie weiß nicht, wozu Satoshi alles fähig sein könnte, weshalb sie mit aller Mühe versucht, eine gefassten und möglichst nichtsaussagenden Miene aufzusetzen und beizubehalten. Ob sie damit erfolgreich ist, würde sie wahrscheinlich anhand Satoshis folgender Reaktion feststellen können.
''Mag sein'', antwortet Yanamari schließlich. Glücklicherweise schafft sie es, ihre Stimme dabei völlig normal klingen zu lassen. Sie vermutet, dass er will, dass sie die Flamme wieder entzündet, doch sie will ihm diesen Gefallen nicht tun, würde das Licht sie doch lediglich entblößen und ihr ihre schützende Dunkelheit entreißen.
Oder meinte er etwas völlig anderes?
Diese Frage bestätigte sie nur selbst. Sie kennt Satoshi kaum, weiß außer einzelnen, gemeinsam wenig Sinn machenden, Fakten beinahe nichts über ihn. Es kann schlichtweg nicht sein.
Und trotzdem schafft er es, irgendwie, tief verschlossene Dinge in den dunkelsten und vergessenen Ecken ihres Geist freizusetzen, von denen sie selbst Jahre lang geglaubt hat, sie für immer verloren zu haben.

Als das Feuer erloschen ist, müssen sich Satoshis Augen erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen. Er erkennt also kurzzeitig sehr wenig. Er wendet seinen Kopf zum Wasser und starrt auf das wogende Schwarz des Meeres, welches nur den Mond widerspiegelt. Nach ihrer Antwort wartet er auf die Flamme, doch Yanamari tut nichts. Wieso sie es nicht tut ist Satoshi ein Rätsel. Satoshi kommt es so vor als würde sie sich in eben diesem Moment in der Dunkelheit sicherer fühlen und das akzeptiert er. Er ist wieder gefasst und fröhlich wie immer, wenn auch nur zur Tarnung. In seinen Gedanken hat er sich jedoch auch bereits beruhigt. Er würde später weiter über dieses komische Gefühl nachdenken um herauszufinden woher es kommt. Er starrt nun zum Mond und genießt kurz die Stille.

Eine ganze Zeit lang steht Yanamari regungslos an der dunklen Reling, beinahe völlig umhüllt von der Dunkelheit. Lediglich ihr Rücken wird von einer der Öllampen des Schiffes schwach beleuchtet. Irgendwann dreht sie sich um und begiebt sich zur Tür, die in das Schiffsinnere führt. ''Ich gehe schonmal schlafen'', verkündigt sie mit relativ leiser Stimme an Rika und Satoshi gerichtet, allerdings laut genug, um beide mit ihren Worten zu erreichen.
Jeder ihrer Schritte ist in der Ruhe der Dunkelheit deutlich zu hören. Sie öffnet die schwere Holztür und betritt das wesentlich besser ausgeleuchtete Innere. Nach einem kurzen Weg gelangt sie in einen recht schmalen Gang, der Eingänge zu den kleinen Kajüten der Gruppe aufweist. Glücklicherweise wurde es so eingerichtet, dass jeder sein eigenes Zimmer erhält, sodass Yanamari sich in ihrem Raum in Ruhe bettfertig machen konnte. Sie löst den Zopf, den sie nun bereits den ganzen Tag trug, und fährt sich durch die langen Haare. Sobald sie ihre Sandalen und Weste ausgezogen, und ihre Taschen abgelegt hat, legt sie sich in das relativ notdürftige Bett. Das ist wohl der Preis für die einzelnen Zimmer. Bevor sie sich schlafen legt, nimmt sie ihren Roman aus ihrer Hüfttasche, die sie auf einem nahe dem Bett stehenden Tisch abgelegt hat, griffbereit, um sie zu erreichen, sollte es nötig sein, und liest noch eine Weile im Licht der kleinen Lampe, welche ebenfalls auf dem Nachttisch steht.

"Hach...", seufzt Rika, als Yanamari gegangen ist auf sich aufmerksam machend. "Was meinst du?! Ist sie leicht durchschaubar?" Man kann die Kunoichi kaum im Dunkeln erkennen, wie sie gut versteckt und bequem in der Spitze des Schiffes sitzt und nur in die Richtung zu Satoshi schaut. Rika hat die ganze Zeit alles still und heimlich beobachtet. Nicht, dass sie es wollte, doch sie wollte die Ruhe ausnutzen, um sich auszuruhen, doch trotzdem bekam sie das eine oder andere mit. "Kein Wunder, dass sie dir angetan ist. Ihr beide seid euch ähnlicher als du denkst.", spricht sie nur laut denkend aus. Auch wenn sie nicht jede Mikrogeste mitbekommen hat, das wichtigste hat sie gehört und gesehen.

Satoshi wendet sich der blonden zu und lächelt, auch wenn sie dieses wohl im schwachen Licht kaum erkennen kann. "Um ehrlich zu sein, nicht wirklich.", sagt er nachdenklich. Als sie weiter spricht sagt Satoshi kurz gar nichts. Nur das Rauschen der Wellen ist zu hören. "Von mir angetan?", sagt er lachend. "Also ich weiß ja nicht...", er kratzt sich verlegen am Kopf. "Ich weiß nicht ob wir uns ähnlich sind.", fügt er noch nachdenklicher hinzu. Satoshi und nicht leicht durchschaubar? Da hat Rika wohl recht. Schöpft sie verdacht? Satoshi ist sich wieder nicht sicher was in ihr vorgeht. Nun erstmal geht er auf ihr Spielchen ein und wartet was passiert.

Nachdem Satoshi seine Meinung zu Rika's Gedanken abgibt, ist sie doch leicht verwundert. Dabei hat sie ihn schon als guten Beobachter eingeschätzt. Seine weiteren Worte machen es auch nicht besser. Hat sie sich etwa geirrt und Yanamari und Satoshi falsch eingeschätzt? Nein, sie weiß, was sie gesehen hat. Yanamari's Verhalten kennt sie auch von sich aus früheren Tagen. Vielleicht hat Satoshi wenig Erfahrung darin oder hat die Gesten nicht gesehen oder gar falsch eingeschätzt. "Nun gut. Ich werd mich da nicht mit dir streiten." Ein kleines Lächeln begleitet ihre Worte, doch auch wenn man dies nicht hören kann, schwingt eine gewisse Sanftheit in ihren Worten mit. Auch wenn der Shinobi der Meinung ist, sie seien sich nicht ähnlich, ist ihre zurückgezogene Art doch recht ähnlich. "Na ja. Gute Nacht." Rika dreht sich an ihrem Platz leicht zur Seite und versucht etwas zu dösen.

Satoshi will überhaupt nicht streiten. Er versteht nicht was Rika genau meint und wünscht ihr lächelnd eine gute Nacht als sie sich umdreht. Satoshi bleibt noch etwas auf. Er starrt aufs Wasser und zum Mond. Dabei geht ihm nochmal die Mission und das verhalten von Yamanari durch den Kopf. Ein gähnen entkommt ihm. Es wird wohl doch langsam Zeit zu schlafen, es war ein langer Tag. Satoshi betritt wie Yanamari das innere des Bootes und betritt seinen Raum. Er geht genauso wie er ist ins Bett und schließt die Augen. Bald würden sie wieder die Heimat erreichen...!

Eigentlich hatte sie garnicht vorgehabt, bereits so früh schlafen zu gehen, doch sie fühlte sich dort oben irgendwie unwohl..
Sie blättert eine Seite weiter. Das Licht der Lampe ist zwar ziemlich schwach, reicht aber dennoch um die Kanji lesen zu können. Es ist ein guter Roman, findet Yanamari nach einiger Zeit des Lesens zu sich selbst, klappt dann allerdings das Buch zu, macht die Lampe aus und legt sich hin. Sie fällt zwar erst nach einiger Zeit in den Schlaf, schläft dann aber immerhin durch.
Am frühen Morgen wird sie durch Möwengeschrei geweckt. Die Vögel sind für sie bereits das erste Zeichen, sodass sie zügig aufsteht, sich fertig macht und dann aufs Deck geht. Als sie zur Schiffsspitze geht, um von dort die Aussicht zu genießen, sieht sie Rika dort liegen und sucht sich, um sie nicht zu stören, einen anderen Platz, den sie zwar immernoch in der Nähe der Spitze, aber doch  mit einigen Metern Abstand zu der Kunoichi findet. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen, erkennt sie, als sie zum Horizont blickt. Der Himmel hat noch einen ganz leichten Rosastich, doch das die Sonnenstrahlen refkletierende Meer glitzert bereits, genauso wie gestern Abend. Gestern Abend.. Bei dem Gedanken an die Ereignisse am Abend zuvor werden ihre Wangen erneut rosig, doch sie hat sich schnell wieder unter Kontrolle. Was hat sie sich nur dabei gedacht?
Sie versucht sich davon abzulenken und konzentriert ihren Blick geradeaus. Am Horizont meint sie bereits Umrisse von Land ausmachen zu können, Ihre Mundwinkel ziehen sich in die Höhe, als sie daran denkt, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie wieder zuhause wäre.
Doch ihre Gedanken schweifen schon bald wieder ab und sie landet schließlich wieder bei gestern Abend. Warum bekommt sie das nur nicht aus dem Kopf?
Eine Windbrise kommt auf und weht durch Yanmaris offene, lange Haare. Die Luft an diesem relativ kühlem Morgen ist etwas salzig, bemerkt sie.
Nach etwa einer Stunde, die Yanamari an der Reling verbringt, legt das Schiff endlich am Hafen des Feuerreiches an. Sie holt zügig ihre Sachen aus ihrer Kajüte und geht von Bord. An Land wartet sie auf die anderen beiden. Nach einem kurzem folgendem Fußmarsch würde die Gruppe endlich wieder in Konoha ankommen..

Die Nacht wird immer stiller, selbst nachdem Satoshi nichts mehr sagt. Rika behält trotzdem mehr oder weniger die Wache und mümmelt sich in die Bootsspitze, bis ihre Gedanken auch weg driften und einschläft. Dank ihrer guten Liegeposition, wird sie nicht wirklich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, wobei sie langsam unsanft von den Möven nervig geweckt wird. Stirn runzelnt brummt die Kunoichi kurz, doch mit dem Gedanken aufzustehen, spielt sie noch nicht. Jemand nähert sich ihr, sofort zuckt Rika's Körper, bis sie zur unbekannten Person schaut. "Ach.. Yanamari ist es nur.", denkt sie sich und brummt ein recht desinteressiertes, müdes "Mmmmm-orgen...", gen Kunoichi. Es dauert noch einen Augenblick, bis sie langsam aus dem dieseligen Geisteszustand erwacht und sich etwas mehr aufrichtet. Ihre Haare sind etwas zerwühlt, ihr Körper schmerzt, da es auf dem blanken Boden doch etwas unbequem war und ihr ist kalt. Etwas ächzend, richtet sich Rika auf, streckt sich und macht kleine Übungen, um ihre Gliedmaßen zu entspannen und bisschen Blut in ihre Extremitäten zu pumpen, dass ihr wieder warm wird. Als sie dann bemerkt, dass es nicht mehr weit ist bis nach Konoha, schmunzelt sie leicht. Rika freut sich schon die Missionsrolle abzugeben und dann ein oder zwei Ruhetage genießen zu können.

TBC: Satoshi, Yanamari, Rika irgendwo in Konoha...